Die Geschichte

1931-1960, die erste Episode in Barth an der Ostsee

Wie es zur damaligen Zeit noch Brauch war, begab sich Georg Stang nach vollendeter Gesellenprüfung auf Wanderschaft, die ihn bis nach Nordvorpommern, genauer gesagt nach Barth/Ostsee führen sollte.

Dort fand er seine spätere Ehefrau, ließ sich nieder und gründete 1931 das Malergeschäft Georg Stang. Zukunftssichernder Nachwuchs stellte sich 1934 mit Peter Stang sen. ein, der schon bald gerne mal eine Runde auf dem Leiterwagen mitfuhr und später gemeinsam mit seinem Vater und sechs Mitarbeitern nach überstandenen Kriegswirren den Pinsel schwang.

Soweit so gut möchte man meinen, nur die politischen Rahmenbedingungen machten dem kleinen Unternehmen das Leben zunehmend schwer bis unmöglich.

Alles hat ein Ende, und diese Episode endete mit dem fluchtartigen Verlassen der „Deutschen Demokratischen Republik“ im Juni 1960, quasi über Nacht mit ein paar Koffern, und natürlich schön unauffällig auf verschiedenen Wegen fand sich die Familie in Würzburg zum kompletten Neustart wieder zusammen.

1960-1984, der Neustart in Würzburg

Der Neuanfang gestaltete sich zunächst recht einfach: behelfsmäßige Unterkunft in einer Barackensiedlung, ein PKW mit Anhänger (der übrigens heute noch seinen Dienst tut), zwei Leitern, ein paar Farbeimer und Werkzeuge, das alles in einem einzigen Wohnraum. Dazu ein hochmotiviertes Vater-Sohn-Team und schon konnte es losgehen.

Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten im hier noch gänzlich unbekannten Marktgefüge ging es recht schnell bergauf, und bereits nach einem halben Jahr konnten die ersten Mitarbeiter eingestellt und endlich auch Werkstatträume zur Miete bezogen werden, damals noch am Neunerplatz und später in der Weißenburgstraße.

Ein wichtiger Meilenstein für weiteren Erfolg und Wachstum war zu Anfang der 70er Jahre die Anschaffung eigener Fassadengerüste, wodurch ganz neue Kundenkreise und Aufträge erschlossen werden konnten.

Die Mannschaft war mittlerweile 8 Mann stark, und durch den stetigen Nachkauf von Gerüstteilen war uns bald keine Fassade mehr zu groß.

Ein weiteres und heute nicht mehr wegzudenkendes Standbein wurde anfangs der 80er Jahre mit der Hinzunahme von Trockenbauarbeiten geschaffen.

Die Familie bekommt zum bereits 1959 erstgeborenen Sohn 1970 noch den zweiten hinzu, und muß 1982 den Tod des Gründers Georg Stang verkraften.

Es geht trotzdem weiter mit der seit 1979 als GmbH firmierenden und mittlerweile auf 12 Mann angewachsenen Mannschaft, nur ein Problem wird immer drängender: Wir platzen langsam, aber sicher aus allen Nähten in unseren angemieteten Räumen, es muß etwas passieren...

1984-1985, der „zwangsweise“ Neubau

Manchmal stellen sich unangenehme Ereignisse im Nachhinein als Glücksfall heraus...und so ein Fall war die plötzliche Kündigung unserer sowieso viel zu klein gewordenen Werkstatträume in der Zellerau.

Der „Sprung ins kalte Wasser“ musste schnell erfolgen, und bald fand man ein geeignetes Grundstück in der Alfred-Nobel-Straße. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum konnte die Einweihung der eilig hergestellten Räume gefeiert werden und das Raumproblem war nachhaltig gelöst.

Wenig später wurde noch der hinter dem Gebäude liegende Gerüstlagerplatz hinzu genommen, und das Gebäude hat seine Gestalt in den Jahren ein paar Mal geändert, zwischenzeitliche „Entgleisungen“ wurden später wieder korrigiert...

Das Unternehmen hat von diesem Schritt bis heute nur profitiert, so konnte die Belegschaft auf die als heute ideal empfundene Stärke von 15 Mann anwachsen, der Gerüstbau wurde weiter ausgebaut, der Fuhr- und Maschinenpark konnte erweitert werden und vieles mehr. Ohne den Neubau wären wir wohl auf dem Stand von 1984 stehen geblieben, wir haben diesen Schritt niemals bereut!

1985 bis heute - rauf, runter und wieder zurück

Die Firma wächst und gedeiht in Ihren neuen Räumen, alles wunderbar, und dann kommt es ganz dick: Peter Stang sen. erkrankt schwer und muß die nächsten drei Jahre weitestgehend handlungsunfähig in Krankenhaus und Reha ertragen.

Die Belegschaft erkennt den Ernst der Situation und die Bedrohung für das Unternehmen sofort und leistet Großes, es geht erst mal ein paar Wochen
„normal“ weiter, aber wer kann auf Dauer einen Firmeninhaber ersetzen?

Peter jun., seinerzeit gerade im Studium des Wirtschaftsingenieurwesens
vertieft, wirft die Brocken hin und versucht es mit tatkräftiger Unterstützung von allen Seiten.

Das Experiment gelingt, wenn auch in den ersten Monaten manches daneben geht bleiben wir über Wasser und können das Fortbestehen sichern und erhalten.

Als Peter Stang sen. 1995 endlich wieder im Hause ist, können wir nicht ohne Stolz ein intaktes und gesundes Unternehmen „zurückgeben“.

Peter jun. kann nun auch sein 1992 abgebrochenes Studium parallel zur Tätigkeit in der Firma vollenden, wenn nun auch als BWLer, was ja im Endeffekt sowieso besser zur vom Noteinsatz zur Lebensaufgabe gewordenen Tätigkeit passt.

Es folgen gute, ereignisreiche und auch streckenweise anstrengende Jahre, mit einer sehr guten gewachsenen Mannschaft, die sich immer wieder neuen Erfordernissen anpasst.

2005 wird das Unternehmen offiziell an Peter jun. weitergereicht, der Übergang vollzieht sich aber in der Praxis schon lange fast schleichend und unbemerkt. Noch heute stehen Annemarie und Peter sen. Stang mit großem Einsatz und Freude an der Arbeit zur Verfügung, Rente mit 67 wird hier dankend abgelehnt ;-)